AusFLUG 2018 Rovaniemi
5.7.-9.7.2018
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Der diesjährige AusFLUG sollte der 12 AusFlug in ununterbrochener Reihenfolge seit dem Jahr 2007 sein. [Text und Fotos ©W.K.]
Ein kleines Video dazu gibt es auf unserem Videokanal hier >
Als neues Ziel wurde ein Besuch beim Santa Claus in Rovaniemi am Polarkreis ausgesucht. Die Routenführung war wie folgt:
Arnsberg-Heringsdorf-Malmö-Stockholm (Bromma)-Örnsköldsvik-Rovaniemi-Tampere-Riga (Spilve)-Mazury-Heringsdorf. Damit führte die Route durch:
Deutschland-Schweden-Finnland-Estland-Lettland-Litauen-Polen zurück nach Deutschland.
Mit Gewitter und Donnergrollen im Süden des Platzes wurde in Arnsberg gestartet, um Cornelius in Heringsdorf abzuholen. Am nächsten Tag, dem Freitag sollte es weiter gehen über Malmö (nur zum Tanken) nach Stockholm Bromma. Erst gegen 11 Uhr klarte das Wetter in Heringsdorf auf und der Flug konnte über Peenemünde und die Ostsee gestartet werden.
Im Anflug auf Stockholm wurde uns die bereits geplante Route zugewiesen und wir konnten problemlos in Bromma landen. Dort wurde uns der rote Teppich ausgerollt.
Am nächsten Tag war der erwartete Regen im Westen von Stockholm. Aber unsere Route führte Richtung Küste, so dass wir nur leichtem Regen ausgesetzt waren.
Schwieriger gestaltete sich die Festlegung des nächsten Etappenziels, da der geplante Flughafen Sundsval zwar Sprit hatte, aber nur geöffnet hat, wenn ein Linienflugzeug landet. Nach langen Telefonaten (alle Flughäfen in Schweden haben scheinbar ein einheitliches Callcenter) hatten wir endlich Erfolg am Flughafen in Örnsköldsvik, wo wir mit der Feuerwehr telefonieren konnten. Dort war man sich ziemlich sicher, dass zu unserer Ankunftszeit ein Linienflugzeug landen würde. Damit war die Spritversorgung gesichert. Freundlicherweise hinterließ der Feuerwehrmann seinen Namen.
Letztendlich konnten wir dort landen und bekamen auch unseren Sprit. Die Landung wurde vom Tower in Sundsval gesteuert und mit Remotekameras kontrolliert. Danach startete das Linienflugzeug und der Flughafen wurde wieder geschlossen. Unser Start war jedoch auch ohne Flugleiter nach erfolgter Blind-Startmeldung möglich.
Es folgte der Flug entlang der Ostseeküste mit Kurs auf Rovaniemi. Die küstennahem Danger-Gebiete wurden unterflogen bzw. wir sind auf die Ostsee ausgewichen. Der Anflug auf Rovaniemi verlief problemlos und wir wurden vom Tower auf Deutsch angesprochen. Sein Deutsch sei etwas „rostig“ meinte der Türmer.
Nach einigen Problemen mit der Tankanlage wurden die Flugzeuge für den nächsten Tag startklar gemacht. Wir waren am letzten Tag in Rovaniemi, an dem die Sonne nicht untergeht. Den Weihnachtsmann haben wir nicht gesehen, obwohl er allgegenwärtig ist in Rovaniemi.
Beim Start frühmorgens war derselbe Türmer am Funk. Auf Nachfrage hat er uns bestätigt, dass der Platz 24 Stunden geöffnet hat und auch der Turm rund um die Uhr besetzt ist. AVGAS gibt es an der Selbstbedienungstankstelle ebenfalls rund um die Uhr. Wir konnten es uns nicht verkneifen zu fragen, wann der Türmer denn schläft. Im Winter, war die Antwort, wie die Bären. Das nächste Mal sollten wir länger bleiben.
Für den Rückflug stellte sich die erwartete Bewölkung ein. Auf dem Weg nach Tampere wählte die CP den Weg unterhalb der Wolken, die PT den Weg oberhalb. Aufgrund des METARs von Tampere war klar, dass ein Abstieg aus 5000 Fuss möglich war.
In Tampere wurde getankt und der Flug nach Riga fortgesetzt. Die Planung in Richtung Riga International (EVRA) musste kurzfristig geändert werden, da Riga kein AVGAS mehr hat. Als Alternative ergab sich Riga Spilve (EVRS), der ehemalige Flughafen von Riga aus russischen Zeiten.
Der Flughafen Spilve ist leicht abenteuerlich, aber eine echte Bereicherung für unsere fliegerischen Erfahrungen. Dort sind äußerst engagierte Menschen vor Ort. Der Platz liegt allerdings in der CTR von Riga EVRA und der gesamte Funkverkehr verläuft über Riga EVRA.
Die Stadt Riga ist eine aufstrebende, moderne Stadt voller junger und moderner Menschen. Die Stadt pulsiert vor Leben.
Der geplante frühe Abflug am nächsten Tag wurde durch tiefe Wolken verhindert. Die Wolkenuntergrenze im Norden des Platzes lag bei 500 Fuss und weniger, wie uns ein landender IFR Flieger warnte. Da Spilve in der Kontrollzone von Riga EVRA liegt wird die Freigabe für den Start von EVRA aus gegeben. Die Wolkenuntergrenze für einen VFR Start liegt bei 1.500 Fuss. Dies scheint einem Sonder-VFR zu entsprechen, wie wir das ja auch aus Deutschland kennen. Also hieß es warten, bis die Wolkenuntergrenze anstieg und wir unsere Startfreigabe vom benachbarten Platz bekamen. Der Funkkontakt wurde mit EVRA gehalten. Auf der Frequenz von Spilve wurde eine Blindmeldung abgegeben.
Der weitere Flug nach Mazury zum Tanken war reine Routine. Es ging vorbei an Kaliningrad über Litauen und das östliche Polen.
Nach dem Tanken in Mazury und dem erneuten Start bekamen wir für den Rückflug nach Heringsdorf einen direkten Kurs, so dass wir ohne Umwege Heringsdorf über den Meldepunkt Binka anfliegen konnten.
Dort wurde erneut getankt und wir mussten uns von Cornelius verabschieden. Um 20:10 haben wir Arnsberg erreicht und der 12 AusFLUG war zu Ende.